Nachhaltige Industriearchitektur

08.01.2021zur Übersicht

Bei der architektonischen Planung von Industrie- und Gewerbebauten gilt es, eine Vielzahl an Eckpfeilern und Zielen zu beachten, welche neben gestalterischen Aspekten v.a. funktionale Ansprüche wie Flächen- und Energieeffizienz sowie Erweiterbarkeit umfassen.

 

Mehr denn je ist eine nachhaltige Architektur gefragt, d.h., mittels intelligenter, funktionaler und zugleich identitätsstiftender Architektur soll der Fortbestand von Unternehmen langfristig sichergestellt und eine Reduktion von Betriebskosten und Ressourcenverbrauch erreicht werden.

Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Kontext eine Verlängerung des Gebäude-Lebenszyklus durch vorausschauende Planung, hohe Material- und Nutzungsqualität, Produktivität und Energieeffizienz. Das Peneder Architekturteam mit seiner langjährigen Erfahrung in der Industrie- und Gewerbearchitektur verrät, was Architektur leisten kann und muss, um diese Anforderungen zu erfüllen.

Produktivitätssteigerung

Jedes Industriebau-Projekt ist eine Investition, die eine langfristige Steigerung der Produktivität zum Ziel hat. So liegt das Hauptaugenmerk der Industrie- und Gewerbe-Architektur auf optimalen Produktions- und Funktionsabläufen.

DI Ivo Kux, Leiter des Peneder Architekturteams erklärt: „Primär geht es darum, die in Gebäuden stattfindenden Produktions- und Logistikprozesse zu unterstützen bzw. zu vereinfachen. Von Projektbeginn an müssen der Architekt und alle an der Planung involvierten Personen in Prozessen denken, um den Industriebau in diesem Sinne bestmöglich auf die innerbetrieblichen Abläufe abgestimmt zu planen.“

Bauplatzausnutzung und vorausschauende Planung

Wurden die Prozesse erst einmal visualisiert und skizziert, so lautet das nächste Ziel, diese auf dem zur Verfügung stehenden Bauplatz möglichst flächeneffizient unter Maximierung der Erweiterungsszenarien abzubilden.

In diesem Kontext bedeutet Nachhaltigkeit, die langfristigen Wachstumsstrategien und damit die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens mittels vorausschauender Planung zu unterstützen. Von Flächeneffizienz profitiert das Unternehmen ebenso auf lange Sicht, da diese nicht nur die Baukosten, sondern in weiterer Folge auch die Betriebskosten dezimiert,“ führt Ivo Kux weiter aus.

Energieeffizienz

Ein Kern- und Zukunftsthema der Industrie- und Gewerbearchitektur liegt in der Planung von energieeffizienten Gebäuden, was sich z.B. mittels Gebäudeausrichtung – Stichwort „Solararchitektur“ – und über die Qualität der Gebäudehülle erreichen lässt. Zusätzlich liegen in der Gebäudetechnik und bei den Produktionsanlagen Einsparpotenziale, welche es zu erkennen und zu nutzen gilt.

Nutzungsqualität: Räume für produktives Arbeiten

Maßgebliches Ziel der Architektur im Industrie- und Gewerbebau ist es, ideale Bedingungen für ein produktives Arbeiten zu schaffen. Das Gebäude soll den Menschen dienen, die darin arbeiten“, sind sich die Architektur-Experten von Peneder einig.

Jedes Gebäude vermittelt im Inneren ein „Raumgefühl“, das über die menschlichen Sinne erfahren wird. Licht, Schall, Temperatur und Luftqualität aber auch Detailqualität, Proportionen, Innenausstattung sowie Abwechslung in Materialität, Formen und Farben sind die Kommunikationswerkzeuge hierfür. Architektur weist in diesem Zusammenhang eine soziale Dimension auf: Sie kann durch intelligente Raumstrukturen und eine auf die Bedürfnisse der NutzerInnen ausgelegte Inneneinrichtung die Kommunikations- und Begegnungsqualität steigern.

Die Teeküche oder Kaffeezone, in welcher die Mitarbeiter zum Gespräch oder Informationsaustausch zusammenkommen können, ist das beste Beispiel dafür“, wirft Peneder Architekt Christoph Haralter ein. All diese den Innenraum betreffende Aspekte wirken sich direkt oder indirekt auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der NutzerInnen und damit auf den langfristigen Unternehmenserfolg aus.

Aber nicht nur die Innenwirkung von Industriebauten gilt es bei der architektonischen Planung zu berücksichtigen, sondern ebenso deren Effekt nach außen hin.

Unternehmensarchitektur – Mehr als „nur schön anzuschauen“

Architektur hat im Industrie- und Gewerbebau zwar vorrangig funktionale Ansprüche zu erfüllen, doch wird zunehmend auch ihre Formensprache genutzt, um der spezifischen Unternehmenskultur Ausdruck zu verleihen. Sie eröffnet damit eine Chance zur nachhaltigen Positionierung des Unternehmens.

Es ist nicht generelles Ziel, einen möglichst „schönen“ Bau zu planen. Vielmehr geht es darum, eine unverwechselbare architektonische Sprache zu finden und so die unternehmensspezifischen Besonderheiten wie Firmenphilosophie, Werte und Kompetenzen am Firmengebäude zu manifestieren. Den dadurch entstehenden Wiedererkennungswert kann man für sich nützen, um sich von den Mitbewerbern abzuheben.