Architekt Axel Bedner zeigt sich vom Peneder Bogendach fasziniert und berichtet im Interview, warum er ein Fan davon geworden ist und es mittlerweile einen fixen Platz in seinem Standardrepertoire hat.
1. Welche Rolle spielt der Bogen in der modernen Architektur?
Der Bogen ist aus unserer Sicht in der Architektursprache nach wie vor sehr wichtig. Ein Bogen ist ein Ausdruck, eine Verbindung im baulichen aber auch repräsentativen – mitunter sogar im spirituellen – Sinne. Im Bereich der Industriearchitektur fungiert er als hochbelastbares statisches System. Insbesondere bei Bauten, die auf der einen Seite eine gewisse Repräsentanz bieten und auf der anderen Seite filigran, stabil und funktional sein sollen, ist der Bogen ein architektonisches Element, das wir immer wieder gerne einsetzen.
2. Welche Besonderheiten sehen Sie beim Peneder Bogendach?
Das Peneder Bogendach hat eine ausgeprägte optische Wirkung und bietet große Spannweiten bei extrem wenig lastabtragenden Bauteilen. Ohne Stützen ermöglicht es eine Grundrissfreiheit, die mit keinem anderen uns bekannten Dach erreicht werden kann. Die selbsttragende Eigenschaft des Peneder Bogendachs bietet mir als Architekt eine signifikante Entwurfsfreiheit für Grundrisse und ist insoweit zudem für den Kunden ein leicht verständliches Argument. Wenn ich eine große Halle oder einen entsprechend großen Raum stützenfrei damit überdecken kann, dann ist das schon sensationell.
3. Welche Erfahrung haben Sie mit dem Peneder Bogendach gemacht?
Für uns war es beim Bauhof der Gemeinde Mutterstadt das erste Mal, dass wir ein Projekt mit einem Bogendach in der ausgeführten Form realisiert haben. Dies war jedoch der Startpunkt für zwischenzeitlich mehrfache Anwendungen. Wir haben aktuell drei Entwürfe, bei denen wir das Peneder Bogendach schon ins Spiel gebracht haben. Wenn möglich, ist es bei uns immer wieder im Portfolio dabei, was auf den sehr guten Erfahrungen basiert, die wir beim Bauhof-Projekt gemacht haben.
4. Wie empfinden Sie die Ästhetik des Peneder Bogendachs?
Obschon ich persönlich den Bogen sehr mag, können oder dürfen wir ihn kurioserweise gar nicht so oft einsetzen, wie ich das gerne täte. Gerade ein Bogendach hat für mich eine übergeordnete Funktion. Ich fühle mich unter einem solchen sehr wohl. Zweckgebunden und optisch ansprechend, überzeugt das Peneder Bogendach zum Glück auch die Kunden wie die Gemeinde Mutterstadt oder aktuell einen Pfälzer Winzer bei dem wir derzeit einen Weinkeller samt Distributionshalle mit Bogendach planen. Anfänglich etwas skeptisch aufgenommen, war das Bogendach nach der Präsentation der 3D-Entwürfe für den Kunden nicht mehr wegzudenken. In diesem Fall ist die Anlehnung an den historischen Sakralbau, Wein als Solches als wesentlicher Bestandteil des Abendmahls und dessen historische Verbindung als eines der ältesten alkoholischen Getränke der Welt – Noah als der erste Winzer – entwurfsprägend. Die Wahl des Bogendachs war insoweit auch für den Winzer konsequent und er war spontan begeistert.
5. Welche Wertigkeit hat das Peneder Bogendach für Sie?
Schon bei erster Sichtung des Materials im Rahmen der Anlieferung hatte ich von der Haptik und Wertigkeit her sofort den Eindruck, dass wir nicht mehr über einen etwaigen Preisaufschlag diskutieren müssen. Es ist wirklich ein attraktives und hochwertiges Dach. Die Einsatzmöglichkeiten sehe ich als nahezu unbegrenzt und aus meiner Sicht selbst im Wohnungsbau problemlos einsetzbar. Rein optisch ist es ein sauberes Dach. Es hat extreme Vorteile durch die stabil gewölbte Form.
Material und Beschichtung sind derart hochwertig, dass selbst beim an und für sich nicht vorgesehenen Betreten der Dachhaut diese keinen Schaden genommen hat. So musste im Rahmen der Bauarbeiten in Mutterstadt die Dachhaut leider von den Verputzern betreten werden – also ein absoluter Härtetest für das Material.
6. Wo könnten Sie sich vorstellen das Peneder Bogendach erneut einzusetzen?
Was die Anwendung betrifft, bin ich sehr flexibel. Wir machen als Architekt für Objektplanung natürlich relativ wenig bei Außenanlagen. Wenn wir aber eine entsprechende Überdachung andenken, gerade im Bereich, wo es um Großdächer geht, dann ist das Peneder Bogendach für uns eine Option. Überall dort, wo ich hohe Spannweiten habe. Da ist das Peneder Bogendach besonders vorteilhaft und empfehlenswert, weil es eine gute Form hat, nicht so hoch spannt, sondern eher flach gedrückt wirkt. Bei einem Busbahnhof zum Beispiel, wo eine Überdachung von 10, 20 Metern benötigt wird, eignet es sich ideal.
7. Gab es beim Bauhof-Projekt eine Herausforderung zu bewältigen
Eine riesige Herausforderung bei der Ausführung des Bogendachs war die Arbeit unter den 110 kV Hochspannungsleitungen. Nichtsdestotrotz hat einfach alles gepasst – von der Leistung bis hin zum Ton auf der Baustelle. Hier geht ein großes Lob an die Monteure vor Ort, wie die mit den verantwortlichen Personen von den Pfalzwerken umgegangen sind - das war großartig. Die Montage war eine absolute Höchstleistung, die es auch zu werten gilt. Der Bauherr, die Gemeinde Mutterstadt, die mittlerweile das dritte Peneder Bogendach realisiert hat, war ebenfalls schwer beeindruckt, wie geschlossen die Mannschaft von Peneder aufgetreten ist. Für mich war es eine extrem angenehme Erfahrung auf der Baustelle, weil es einfach gepasst hat. Es war sensationell, was die Kollegen gemacht haben. Ich hatte den Eindruck, wir erleben gerade etwas Besonderes und es war auch so.
8. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit unserem Team erlebt?
Für mich war es ein angenehmes und einprägsames Zusammenarbeiten, das sich in meine Liste der besonderen Baustellen aus über 20 Jahren Objektüberwachung eingereiht hat. Wir haben eine extrem positive Erfahrung gemacht und zwar sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Support. Wir waren sehr gut beraten und das, was der Herr Vormayr mit seinem Team geleistet hat, wurde nur noch vom Montagetrupp getoppt, der das Ganze sensationell realisiert hat. Dieser war erstklassig, hervorragend. Er hat das gesamte Projekt zu einem deutlich gelungeneren Abschluss gebracht, als ich es von anderen Dächern gewöhnt bin. Das Peneder Bogendach wäre darum auch meine erste Wahl, wenn ich sie bei den Dächern immer hätte. Ich würde die Zusammenarbeit mit der ganzen Mannschafft gleich wiederholen.
Eckdaten zum Projekt Bauhof Mutterstad
- Neubau eines Bauhofs für die Gemeinde Mutterstadt
- Bogendach für Fahrzeughalle (760 m²), Werkstätten (420 m²) und Sozialräume (270 m²)
- Montagezeitraum: Sommer 2020
- Auftraggeber: Bauamt Großgemeinde Mutterstadt
- 3. Projekt mit Peneder Bogendach (1. Feuerwehr, 2. Turnsaal, 3. Bauhof)
- Besonderheit: Bogendach wird zum Markenzeichen der kommunalen Bauten in Mutterstadt
- Architektur: BEDNER Architekten