Industriebau-Ratgeber: Darauf gilt es zu achten

04.04.2022zur Übersicht

Drei Monate, drei Teile, ein Thema: Lesen Sie hier den dritten Teil unserer Serie "Bautipps im Industrie- und Gewerbebau".

Moderne Gebäude werden immer komplexer. Speziell im Industrie- und Gewerbebau erhöhen sich die Anforderungen stetig, denn das Gebäude muss Betreibern, Kunden und Mitarbeitern auf höchstem Niveau gerecht werden. Zudem öffnen innovative Technologien neue Türen: Ein Vorteil, den es zu nutzen gilt, der Bauherren aber auch vor Herausforderungen stellt.

Die steigende Komplexität in der Abwicklung von Betriebsprozessen spiegelt sich nämlich in der Komplexität der Gebäudeplanung und -errichtung wider: Logistik, Prozesse, Gebäude und Menschen müssen in einem zukunftsfitten Unternehmen reibungslos miteinander interagieren. Keine leichte Aufgabe – aber, wenn sie gut bewältigt wird, ist das eine echte Chance.

Damit Sie als Bauherr gut mit Ihrem Projekt zurechtkommen, haben wir eine Checkliste für Sie erstellt, worauf Sie bei der Planung eines Industrie- oder Gewerbebaus unbedingt achten sollten.

Keine falsche Scheu: Ihre persönliche Wunschliste

Wenn Sie mit der Planung beginnen, ist es zunächst wichtig, dass Sie sich ohne Scheu über Ihre Bedürfnisse Gedanken machen. Notieren Sie alles, was Ihnen in den Sinn kommt – auch wenn es unmöglich erscheint und gerade dann, wenn Sie meinen, dass es „jetzt noch nicht relevant“ ist. Das Betriebsgebäude soll ja möglichst lange Bestand haben und auch eventuelle Änderungen und Erweiterungen sollen unproblematisch umgesetzt werden. Die Wunschliste darf ruhig umfangreich sein.

Im architektonischen Planungsgespräch wird Ihnen ein professioneller Partner ohnehin alles zur Machbarkeit mitteilen und eigene Ideen auf Basis Ihrer Wünsche einbringen. Also ruhig weit in die Zukunft denken und von Beginn an nichts unter den Tisch fallen lassen.

Das passende Grundstück finden

Manche Bauherren denken ausschließlich an das fertige Gebäude. Doch man sollte nicht übersehen, dass die Standortwahl eine der wesentlichsten Entscheidungen bei einem betrieblichen Bauprojekt ist. Hier empfiehlt es sich, Experten für Grundstücksbebauung zu Rate zu ziehen, damit man auch garantiert die passende Wahl trifft. Nicht jeder Standort ist für jedes Projekt oder jede Branche gleich gut geeignet. Machen Sie sich Notizen zu Ihren persönlichen Anforderungen, damit bereits der Standort Ihrem individuellen Gebäude entgegenkommt.

Prozesse ermitteln und optimieren

Produktion, Logistik, Funktionalität: In einem Gewerbe- oder Industriegebäude muss alles zusammenpassen, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten. Daher müssen Sie schon bei der Planung alle Informationen bei der Hand haben, die damit in Zusammenhang stehen. Jeder Betrieb funktioniert anders – und wer auch immer Ihr Bauprojekt plant, muss über alle relevanten Informationen verfügen, um eine bestmögliche Lösung zu erarbeiten. Auch hier ist also eine enge Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Planungsbüro essenziell.

Tipp: Es lohnt sich, am selben Tisch auch gleich das für die Umsetzung verantwortliche Bauunternehmen zu versammeln. So ist sichergestellt, dass die sprichwörtliche linke Hand auch weiß, was die rechte tut. Das ermöglicht nicht nur Ihrem Bauprojekt eine prozessoptimierte Planung, sondern auch eine logistische Optimierung des Bauprozesses, was letztlich die Kosten senken kann.

Ihr Markenauftritt: Der Mehrwert moderner Architektur

Ein Betriebsgebäude sollte zwar funktional sein, aber auch die Atmosphäre nicht vermissen lassen. Und das in zweierlei Hinsicht: Nach außen stärkt ein individueller, maßgeschneiderter Auftritt die positive Wahrnehmung Ihrer Marke in der Öffentlichkeit. Und nach innen schafft eine positive, von der Corporate Identity getragene Architektur echte „Arbeitslebenswelten“, in denen sich Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohlfühlen, gerne arbeiten und so emotional an das Unternehmen gebunden werden. Daher sollten Sie sich im Zuge der Planung Gedanken darüber machen, welche Gefühle und Assoziationen Sie mit Ihrem Betriebsgebäude vermitteln wollen.

Viele Schnittstellen? Zeit und Aufwand mit einplanen

Wer bei einem Großbauprojekt viele verschiedene Unternehmen beschäftigt, hat oft alle Hände voll zu tun. Das beginnt bei der Sichtung der Angebote, geht über die Auftragserteilung und findet bei der inhaltlichen und terminlichen Abstimmung der einzelnen Beteiligten kein Ende. Wer Beiträge unterschiedlicher Partner schätzt, sollte von Vornherein die Koordination der Schnittstellen in seinem Zeitplan einrechnen.

Alternativ ist es natürlich möglich, ein Unternehmen zu beauftragen, bei dem gleich mehrere Fäden zusammenlaufen, das also intern die notwendige Koordination erledigt. Damit wird Bauherren einiges an Aufwand abgenommen.

Fazit: Am besten alles aus einer Hand

Natürlich ist es denkbar, dass alle wichtigen Schritte von verschiedenen Unternehmen geplant und ausgeführt werden. Es ist jedoch keine schlechte Idee, einen Partner zu wählen, bei dem interdisziplinäre Experten unter einem Dach versammelt sind: von der Bebauungsanalyse über die Architektur bis hin zum General-Bauunternehmer. So spart man sich die mühsame Koordination verschiedenster Beteiligter und hat stets die Gewissheit, dass alle notwendigen Informationen direkt bei den Verantwortlichen zur Verfügung stehen. In diesem Sinne: Gutes Gelingen für Ihr zukunftsweisendes Bauprojekt!