Brandschutz in Schweizer Garagen – neue Nutzung, neue Herausforderungen

16.10.2023zur Übersicht

Blogger: Joel Sonderegger, Brandschutzexperte Peneder Schweiz

Steht eine Umnutzung oder der Umbau eines GebĂ€udes an, dann Ă€ndern sich oft auch die brandschutztechnischen Anforderungen. Das ist ein wahrlich heisses Thema, insbesondere auch fĂŒr Parkgaragen. 

Bei Ă€lteren (Tief-)Garagen spielte der Brandschutz oft nur eine untergeordnete oder sogar gar keine Rolle. Mit den Adaptionen der VKF (Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen), die ĂŒber die Jahre immer weiter verschĂ€rft wurden, haben sich die Anforderungen jedoch stetig gewandelt. Mit der letzten Änderung im Jahr 2019 wurden beispielsweise die Vorschriften im Hinblick auf die NutzflĂ€chen adaptiert. Es gibt jetzt – gemessen an der Quadratmeterzahl – genau definierte Abstufungen, die unterschiedliche Brandschutzanforderungen mit sich bringen.

Schleusen und VorplÀtze

Ein Beispiel: Bei Garagen grĂ¶ĂŸer als 1.200 Quadratmeter mĂŒssen nun zwingend Schleusen und VorplĂ€tze eingerichtet werden. Das hilft, die einzelnen Brandabschnitte der Garagen voneinander zu trennen. Die brandschutztechnische AufrĂŒstung solcher Garagen rĂŒckt damit in den Fokus. Das ist auf den ersten Blick jedoch nicht immer ganz einfach, denn umfassende bauliche Maßnahmen sollen in den meisten FĂ€llen vermieden werden. Wir haben die passenden Lösungen dafĂŒr.

Herausforderung Bauhöhe

Bei vielen alten Garagen ist die Durchfahrtshöhe sehr gering – oft sogar nur rund zwei Meter. FĂŒr die NachrĂŒstung bedeutet das, es gilt so wenig DurchfahrtsflĂ€che wie möglich zu verlieren. Darum bieten wir unterschiedliche Lösungen. Hat man auf den Seiten ausreichend Platz, dann kann man mit einem Schiebetor arbeiten. Hier verliert man kaum an Durchfahrtshöhe und auch -breite, da man das Schiebetor direkt auf die Wand aufsetzt. Ist hingegen die Höhe keine Problem, die Breite jedoch kritisch, dann kann ein Brandschutzvorhang verbaut werden. Aufgrund der eingesetzten Laufschienen bleibt die Durchfahrtsbreite dann unverĂ€ndert – das ist oft ein grosser Vorteil.

Vom BĂŒro zum Einkaufszentrum

Sobald an einem GebĂ€ude – auch ganz unabhĂ€ngig von der Garage – eine Umnutzung stattfindet, werden strengere Vorschriften schlagend. Ein Beispiel ist ein Objekt in ZĂŒrich, das lange Zeit ein BĂŒrogebĂ€ude war und nun auf mehrere MieterflĂ€chen – unter anderem mit Einkaufsmöglichkeiten – umgenutzt wurde. Man  muss daher mit einer viel grösseren Anzahl an Personen im GebĂ€ude rechnen. Darum galt es auch die Fluchtanforderungen im Parkraum und damit verbunden das gesamte Brandschutzkonzept zu ĂŒberdenken.

Kipptor + Brandschutzvorhang

In vielen Ă€lteren Garagen hat man zum Beispiel aufschwingende Kipptore, die meist ohne spezielle Brandschutzanforderungen gebaut wurden und in der Öffnungsrichtung viel Platz benötigen. Nun gilt es solche Tore so kostengĂŒnstig wie möglich brandschutztechnisch abzuschotten. Unseren Vorhang können wir hinter diese Tore setzen und somit den Brandabschluss ohne viel Aufwand sichern. Das Kipptor öffnet und schliesst dann wie bisher – der Vorhang vor diesem Kipptor schliesst sich nur im Brandfall und sichert damit den Brandabschnitt.

Gewusst wie

Brandschutz ist ein komplexes Thema. Zudem schreibt die Norm den ausfĂŒhrenden Architekten oder Bauherren vor, dass der Brandschutz zu gewĂ€hrleisten ist – sie sagt aber nicht wie. Die technische Umsetzung und konkrete AusfĂŒhrung der Lösung sorgt in der Praxis daher fĂŒr so manches Fragezeichen. Als erfahrene Experten fĂŒr Brandschutz unterstĂŒtzen wir unsere Kunden auf ihrer Suche nach einer normkonformen und gleichzeitig wirtschaftlichen Lösung. Bauherren und Architekten wollen natĂŒrlich so wenig bauliche Massnahmen wie möglich setzen. Dabei ĂŒberraschen wir gerne – mit dem richtigen Know-how und der passenden Technik sind die erforderlichen Umbauarbeiten tatsĂ€chlich oft weitaus geringer als ursprĂŒnglich befĂŒrchtet und manchmal klappt es sogar ganz ohne zusĂ€tzliche bauliche Maßnahmen.

Eine Garage – zwei Brandabschnitte

Ein weiteres Beispiel fĂŒr Objekte, bei denen wir als ausfĂŒhrende Fachexperten gerne hinzugezogen werden, sind grössere Tiefgaragen, bei denen die Parkbereiche wie zwei verschiedene FlĂ€chen zu behandeln sind. Laut Konzept des zustĂ€ndigen Brandschutzexperten mussten im konkreten Fall die beiden FlĂ€chen technisch voneinander getrennt und abgeschottet werden können. In dem Konzept stand, welche Anforderungen fĂŒr die umliegenden Baustoffe gelten und wo die Brandabschnitte zu erstellen sind. Es wurde aber nicht erlĂ€utert, wie dies zu realisieren ist. Dort haben wir mit einem zweiflĂŒgeligen Brandschutztor gearbeitet, um die Brandabschnitte zu gewĂ€hrleisten. So wurde eine Tiefgarage mit zwei verschiedenen Brandabschnitten geschaffen.

Spezielle Anforderungen, spezielle Lösungen

Wir sind bei unseren Lösungen Ă€ußerst flexibel – das sorgt fĂŒr höchste Wirtschaftlichkeit. Denn unser Portfolio erschöpft sich nicht in gĂ€ngigen Lösungen von der Stange. Auch Speziallösungen können wir kostenorientiert umsetzen. Dabei ist unser Ziel nicht das teuerste Produkt anzubieten, sondern das beste entsprechend der jeweiligen Anwendung und Situation! Dabei kommt es den Kunden sehr entgegen, dass Losgrösse 1 bei Peneder Alltag ist. Wir fertigen immer individuell. Dennoch fĂŒhren alle von uns in der Schweiz angebotenen Brandschutzprodukte das CE Kennzeichen und sind zudem VKF-geprĂŒft. Darauf legen wir in der Schweiz grössten Wert. Und kantonale Besonderheiten kennen wir natĂŒrlich auch. Denn selbst wenn die VKF Verordnung in der gesamten Schweiz gilt, steht es den Kanton dennoch frei, eigene, ergĂ€nzende Richtlinien zu erlassen. Bei Fragen stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite!