Alois Ritt, technischer Geschäftsführer bei Peneder, gibt exklusive Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Von der Begeisterung für immer ausgefeiltere Technik, verpackt in zeitlosem Design, bis hin zur Realisierung genau dieser Begeisterung in der neuen Produktlinie HIGHLINE by Peneder.
Die Suche nach zeitlosen Dimensionen
Alois Ritt zeichnet sich für nichts Geringeres verantwortlich als die Gestaltung der Zukunft. Zumindest was die Entwicklung, Produktion und Bereitstellung neuer Produkte am Markt anbelangt. „Wir stellen uns immer die Frage: Was will der Markt?“
Ob es nun Architektur- oder Baufachzeitschriften sind, Messen, Tagungen und Expertengespräche oder auch die Patentlandschaft – man hält Augen und Ohren offen. Natürlich entgehen dem technischen Leiter auch Megatrends wie Connectivity oder die Generation „Silver Surfer“ nicht. Langfristiges, vorausschauendes Denken, was die Langlebigkeit der Technik, aber auch des Designs anbelangt, ist angesagt.
„Wir möchten uns nicht anmaßen, 100 Jahre unserer Zeit voraus zu sein. Aber wir versuchen immer, eine zeitlose Dimension bei unseren Produkten anzudenken.“
Vom bewussten Chaos zur klaren Struktur
„Zu verstehen, was wir wollen, macht eigentlich schon 30 % vom gesamten Entwicklungsprozess aus.“ Auf eine offene Herangehensweise bei neuen Projekten legt der 56-Jährige viel Wert. „Manchmal bin ich bewusst unstrukturiert im Kopf“, so nimmt er alle Informationen auf. Ob branchenfremde Elemente oder Gebäude, die eine gewisse Faszination ausüben oder beim Gang durch die Hotellobby im Urlaub – überall findet man Inspiration.
Dann werden diese Eindrücke gefiltert, strukturiert und noch mal durchgerüttelt. Schließlich wird ein Ziel definiert, ein Anforderungsprofil erstellt und das Projekt nimmt Gestalt an. Im Laufe dieses Prozesses wird es immer klarer. „Denn Qualität schaffe ich am Ende des Tages nur durch Struktur.“ Jede Zeit setzt ihre Akzente für die nächste Zeit.
Der Bau eines Gebäudes ist immer auch ein Meilenstein. Ziele können dafür nicht hoch genug gesteckt werden. „Hätte man beim Bau der Ringstraße nicht gesagt, man will etwas Besonderes bauen, wäre Wien heute keine so attraktive Stadt.“ Diese Faszination für beständige, zeitlose Architektur kombiniert mit Technik leitet den kreativen Ingenieur.
Dabei legt er viel Wert darauf, immer das Gesamtbild zu betrachten. Denn ein Gebäude ist mehr als nur eine schöne Hülle. So sind Türen für Alois Ritt ein sehr wesentliches Detail, entsteht doch der erste Kontakt beim Betreten eines Gebäudes. Man bewegt sich durch das Gebäude „da macht es schon einen Unterschied, ob das hochwertige Türen sind oder ich durch Papierwabendeckel gehen muss.“
Ein Gebäude ist als Statement zu sehen. „Es wirkt auf mich, gibt mir einen Eindruck vom Unternehmen, von den Menschen und deren Vision.“ Und das vom großen Ganzen bis ins kleinste Detail. „Ich bin überzeugt, wenn ein Detail nicht stimmt, ist das gesamte Konzept unstimmig. Und die Tür ist ein wesentliches Detail.“ Und nur mit einem harmonischen, durchgängigen Konzept ist man authentisch.
Eine Vision wird wahr: Highline by PENEDER
Angefangen hat alles mit der Vision des Geschäftsführers Christian Peneder. „Eine beidseitig flächenbündige Tür sollte es werden. Eine Tür, die höchsten ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Eine Premium-Tür.“ So die Aufgabenstellung für die neue Produktlinie. Dabei blieb es nicht.
Schnell wurde klar, dass dieses Produkt auf mehreren Ebenen überzeugen sollte. Optisch, technisch, aber auch durch andere Anforderungen, wie dem Klang beim Zufallen der Tür. Durch und durch hochwertig. Und egal, ob als Brandschutz- oder Fluchttür, ob mit oder ohne Elektroantrieb – immer in der gleichen Optik. „Dann verpacken wir jegliche Technik und mehr denn je in der Tür.“ Technische Raffinesse ist von außen nicht zu sehen. So ergibt sich unabhängig von der Ausführung ein einheitliches Erscheinungsbild.
In den unterschiedlichen Phasen und Teilprojekten entwickelten sich neben der HIGHLINEflat, also der flächenbündigen Tür, die flat zero mit flächenbündigem Glasausschnitt und die slide, die designstarke Alu-Glas Schiebetür. Die neue Produktlinie „gibt dem Architekten erstmalig die Möglichkeit, eine unglaublich hohe Anzahl an technischen Funktionen und Eigenschaften in einer einheitlichen, designstarken Optik darzustellen.“
Design Thinking
Außergewöhnliche Produkte erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. So wurde zur Unterstützung im Kreativprozess erstmals ein Design Thinking Workshop abgehalten. „Es hilft sehr, out-of-the-box zu denken, um auf Ideen, technische Lösungsansätze oder Gestaltungsmerkmale zu kommen, die man sonst nicht finden würde.“
Die richtigen Leute zur richtigen Zeit einzubeziehen, ist maßgeblich für den Erfolg. Sie vermitteln neue Perspektiven und andere Sichtweisen. Auch Gespräche mit Experten und Kunden sowie die Analyse eigener Schwachpunkte sind essenziell. So sind über den gesamten Prozess zwischen 30 und 50 Personen involviert, die Input geben.
„Es ist enorm wichtig, immer das Gesamte zu sehen und alle Beteiligten, die mit dem Produkt zu tun haben, zu befragen, ihnen zuzuhören und möglichst viel davon zu berücksichtigen.“
So entsteht Außergewöhnliches. Ein wahrer Meilenstein von Design Thinking, vielen Ideen und wilden Skizzen über strukturierte Anforderungen und Fertigungszeichnungen bis hin zu so manchen Prototypen ist so schließlich die Produktlinie HIGHLINE by Peneder entstanden. Zu Recht ein wahrer Meilenstein in der Firmengeschichte.
NACHGEFRAGT BEI ALOIS RITT, CTO
Peneder ist für mich …
ein außergewöhnliches Unternehmen.
Mein bisher schönstes Erlebnis in der Arbeit war …
Dinge, die andere als unmöglich betrachtet haben, erfolgreich zu realisieren.
Stolz bin ich auf …
diese Lösungen, die unmöglich waren und doch möglich wurden.
Raffinierte Technik bedeutet für mich …
einfachst – keep it simple.
Design ist …
Lebensgefühl. Schaffung eines lebenswerten Umfeldes.
Meine Stärken sind …
Kreativität und das Ganze zu sehen.