Von Harald Föttinger, Geschäftsführer Peneder Business Unit Bau | Architektur
Industrie- und Gewerbebauten revitalisieren
Temperaturextreme, Hagelunwetter und andere klimatische Ereignisse zeigen: Der Klimawandel hat uns fest im Griff. Auch wir Unternehmer können und müssen unseren Beitrag leisten, diese Entwicklung zu bremsen. „Bauen im Bestand“ statt zusätzlicher Bodenversiegelung durch Neubauten sowie Energiekonzepte zur Einsparung von CO2 sind Trends, die Antworten auf diese entscheidenden Fragen der Zukunft geben können.
Die Revitalisierung von Industrie- und Gewerbebauten ist in aller Munde. Kaum ein Unternehmer kommt über kurz oder lang darum herum, sich mit diesem Thema ernsthaft auseinander zu setzen. Einerseits wird die Ressource Boden knapp für Betriebsneubauten. Andererseits sehen wir uns zunehmend mit Problemen durch die Bodenversiegelung und dem daraus resultierenden Entfall von Versickerungsflächen sowie Temperatureffekten konfrontiert. Die Auswirkungen sind verheerend – für Mensch, Umwelt und Klima. Nicht zu sprechen von den vielen ungenutzten Potentialen für bestehende Industrie- und Gewerbebauten zur Optimierung – auch abseits von Eingriffen in die Bausubstanz. Viele Objekte sind schlichtweg technisch nicht mehr zeitgemäß, was einen unwirtschaftlich hohen Energieverbrauch verursacht und damit letztlich auch wieder der Umwelt schadet.
Aus Alt wird Neu
Die Wahrung alter Werte der Vergangenheit eines Industrie- oder Gewerbebaus, bei gleichzeitiger Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz, verlangt nach viel Fingerspitzengefühl und echter Expertise. Das Unternehmen Peneder hat es sich im Bereich Bau und Architektur zur Aufgabe gemacht, das gesamte Spektrum von Bauen im Bestand gesamtheitlich abzudecken. Mit viel Erfahrung und Know-how realisiert das Familienunternehmen aus Atzbach, Oberösterreich, Lösungen für Kunden in Süddeutschland und Österreich. Bestehende Betriebsgebäude werden revitalisiert, energetisch saniert, umgebaut und erweitert, bis hin zur Nachverdichtung von Betriebsstandorten.
Betriebsinterne Prozesse und Logistikabläufe werden optimiert; dazu gehört u.a. auch die Erstellung von Klima- und Abwärme-Konzepten zur Vermeidung sommerlicher Überhitzung in Produktionsgebäuden oder die Optimierung der Betriebskosten mittels Energiemonitoring. In der Unternehmensvision 2030 hat Peneder das Ziel CO2 neutraler Standorte und Produkte für sich verankert. Das Unternehmen hat sich überdies zum Ziel gesetzt, einen definierten Anteil der Betriebsleistung über Bestandsthemen zu erwirtschaften und diese Kompetenz als gesamtheitlicher Lösungsanbieter aktiv zu vermarkten. Zahlreiche Referenzen der letzten Jahre zeugen mittlerweile von dieser Schwerpunktsetzung.
Die Politik ist gefordert
Wesentliche Aspekte in der Diskussion um Bauen im Bestand und die Revitalisierung von Industrie- und Gewerbeobjekten sind die Verfügbarkeit von brachliegenden Objekten sowie die Schaffung von Anreizen. In einer Studie auf Initiative der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria wurden beispielsweise 2020 in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Industrie- und Gewerbebrachen des Landes erhoben. Schnell hat sich offenbar jedoch auch herausgestellt, dass ein Gutteil dieser Brachen aus spekulativen Gründen der Immobilieneigentümer dem Markt gar nicht zur Verfügung steht.
Darüber hinaus liegen die Kosten für Bauen im Bestand in vielen Fällen höher als für den Neubau auf der grünen Wiese. Somit ist die Motivation für Unternehmen verständlicherweise oft gering in Revitalisierungsprojekte zu investieren und wirtschaftliche Betrachtungen sprechen für einen Neubau. Die Politik ist gefordert, Anreize zu schaffen, um brachliegende Industrie- und Gewerbeflächen verfügbar und Bauen im Bestand für Unternehmen attraktiv zu machen.