Neue Trends: Industrie- und Gewerbebau 4.0

06.11.2018zur Übersicht

Peneder zĂ€hlt ĂŒber 300 Industrie- und Gewerbebauten in ganz Österreich und Deutschland zu seinen Referenzen. Einer, der bei vielen dieser Bauvorhaben im Planungsteam war, ist der langjĂ€hrige Leiter des Peneder Architekturteams, Ivo Kux, der die aktuellen Entwicklungen im Baubereich wie folgt zusammenfasst:

„GegenwĂ€rtig zeichnen sich drei Megatrends ab, welche die Architektur im Industrie- und Gewerbebau maßgeblich bestimmen: erstens sind intelligente GebĂ€ude gefragt, zweitens mĂŒssen diese individuell sein und drittens hat natĂŒrlich die Digitalisierung auch eine entscheidende Auswirkungen auf die Planung“.

Industrie- und Gewerbebau 4.0: Intelligent, individuell und digital

In Zeiten von Automatisierung und Industrie 4.0 wird von modernen BetriebsstĂ€tten vor allem eines erwartet: Diese mĂŒssen perfekt auf die Produktions- und LogistikablĂ€ufe zugeschnitten sein.

„Wir integrieren das GebĂ€ude in das Zusammenspiel der Prozesse, indem wir produktionsbasiert planen. Das heißt, bevor wir die ersten EntwĂŒrfe zeichnen, analysieren wir in einem interdisziplinĂ€ren Team gemeinsam mit dem Kunden die gesamten Prozesse mit ihren Energie- und MaterialflĂŒssen sowie alle produktivitĂ€tsrelevanten Umgebungsbedingungen“, erlĂ€utert Ivo Kux.

Im intelligenten BetriebsgebÀude sind nicht nur die Maschinen miteinander vernetzt, sondern auch das GebÀude kommuniziert mit der Produktion. Damit lassen sich z.B. die Umgebungsbedingungen kontrollieren oder automatisch an den Bedarf der Fertigung anpassen.

Intelligente Architektur umfasst aber noch mehr: Sie muss zukunftsorientiert und möglichst energie- und kosteneffizient sein. Bei Peneder wird der Ansatz verfolgt, von Beginn an den gesamten Lebenszyklus des GebĂ€udes zu berĂŒcksichtigen, Erweiterungsszenarien einzuplanen und die Energieeffizienz zu maximieren z.B. durch AbwĂ€rmenutzung oder Einbindung alternativer Energien.

Mehr als Funktion: individuell und wertsteigernd

Von modernen BetriebsgebĂ€uden wird heutzutage außerdem erwartet, dass diese die spezifischen Unternehmenswerte widerspiegeln.

„Ein architektonisch maßgeschneiderter Industriebau oder Gewerbebau unterstĂŒtzt die IdentitĂ€ts- und Markenbildung von Unternehmen. Das heißt, das GebĂ€ude hat als Arbeits- und Aufenthaltsort sowohl eine Innenwirkung auf die Mitarbeiter als auch eine Außenwirkung auf Kunden, Öffentlichkeit und potenzielle Mitarbeiter“, erlĂ€utert Ivo Kux die Bedeutung der Unternehmensarchitektur und ergĂ€nzt: â€žWurde eine unverwechselbare architektonische Sprache gefunden, ist das fĂŒr den Unternehmer von unschĂ€tzbarem Wert.“

Digital ist Gegenwart und Zukunft

Auf die rasante Entwicklung der Digitalisierung hat die Bauwirtschaft eine Antwort gefunden: Building Information Modeling, kurz BIM. Doch was bedeutet das fĂŒr den Bauherrn und welchen Nutzen zieht dieser daraus?

Ivo Kux erklĂ€rt: „BIM beschreibt die simultane Zusammenarbeit aller Planungsdisziplinen in einem digitalen Modell, wodurch Bauzeiten und Baukosten immer genauer eingeschĂ€tzt und Planungsfehler vermieden werden können. Dies trĂ€gt zu einem wirtschaftlicheren und fĂŒr den Bauherrn transparenteren Planungs- und Bauprozess bei.“

Ein weiterer mit der Digitalisierung und BIM verbundener Trend, aus dem der Kunde einen Nutzen ziehen kann, ist Virtual Reality (VR). VR beschreibt die Darstellung und Wahrnehmung der Wirklichkeit und der physikalischen Eigenschaften in einer computergenerierten, interaktiven Umgebung.

Der Bauherr profitiert davon, dass VR eine realitĂ€tsnahe Begehung des GebĂ€udemodells bereits in der frĂŒhen Planungsphase möglich macht. Demnach eignen sich Tools wie VR-Brillen zur Entscheidungshilfe, denn die Vor- und Nachteile der einzelnen Szenarios können digital erprobt und erlebt werden.