Peneder zählt über 300 Industrie- und Gewerbebauten in ganz Österreich und Deutschland zu seinen Referenzen. Einer, der bei vielen dieser Bauvorhaben im Planungsteam war, ist der langjährige Leiter des Peneder Architekturteams, Ivo Kux, der die aktuellen Entwicklungen im Baubereich wie folgt zusammenfasst:
„Gegenwärtig zeichnen sich drei Megatrends ab, welche die Architektur im Industrie- und Gewerbebau maßgeblich bestimmen: erstens sind intelligente Gebäude gefragt, zweitens müssen diese individuell sein und drittens hat natürlich die Digitalisierung auch eine entscheidende Auswirkungen auf die Planung“.
Industrie- und Gewerbebau 4.0: Intelligent, individuell und digital
In Zeiten von Automatisierung und Industrie 4.0 wird von modernen Betriebsstätten vor allem eines erwartet: Diese müssen perfekt auf die Produktions- und Logistikabläufe zugeschnitten sein.
„Wir integrieren das Gebäude in das Zusammenspiel der Prozesse, indem wir produktionsbasiert planen. Das heißt, bevor wir die ersten Entwürfe zeichnen, analysieren wir in einem interdisziplinären Team gemeinsam mit dem Kunden die gesamten Prozesse mit ihren Energie- und Materialflüssen sowie alle produktivitätsrelevanten Umgebungsbedingungen“, erläutert Ivo Kux.
Im intelligenten Betriebsgebäude sind nicht nur die Maschinen miteinander vernetzt, sondern auch das Gebäude kommuniziert mit der Produktion. Damit lassen sich z.B. die Umgebungsbedingungen kontrollieren oder automatisch an den Bedarf der Fertigung anpassen.
Intelligente Architektur umfasst aber noch mehr: Sie muss zukunftsorientiert und möglichst energie- und kosteneffizient sein. Bei Peneder wird der Ansatz verfolgt, von Beginn an den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu berücksichtigen, Erweiterungsszenarien einzuplanen und die Energieeffizienz zu maximieren z.B. durch Abwärmenutzung oder Einbindung alternativer Energien.
Mehr als Funktion: individuell und wertsteigernd
Von modernen Betriebsgebäuden wird heutzutage außerdem erwartet, dass diese die spezifischen Unternehmenswerte widerspiegeln.
„Ein architektonisch maßgeschneiderter Industriebau oder Gewerbebau unterstützt die Identitäts- und Markenbildung von Unternehmen. Das heißt, das Gebäude hat als Arbeits- und Aufenthaltsort sowohl eine Innenwirkung auf die Mitarbeiter als auch eine Außenwirkung auf Kunden, Öffentlichkeit und potenzielle Mitarbeiter“, erläutert Ivo Kux die Bedeutung der Unternehmensarchitektur und ergänzt: „Wurde eine unverwechselbare architektonische Sprache gefunden, ist das für den Unternehmer von unschätzbarem Wert.“
Digital ist Gegenwart und Zukunft
Auf die rasante Entwicklung der Digitalisierung hat die Bauwirtschaft eine Antwort gefunden: Building Information Modeling, kurz BIM. Doch was bedeutet das für den Bauherrn und welchen Nutzen zieht dieser daraus?
Ivo Kux erklärt: „BIM beschreibt die simultane Zusammenarbeit aller Planungsdisziplinen in einem digitalen Modell, wodurch Bauzeiten und Baukosten immer genauer eingeschätzt und Planungsfehler vermieden werden können. Dies trägt zu einem wirtschaftlicheren und für den Bauherrn transparenteren Planungs- und Bauprozess bei.“
Ein weiterer mit der Digitalisierung und BIM verbundener Trend, aus dem der Kunde einen Nutzen ziehen kann, ist Virtual Reality (VR). VR beschreibt die Darstellung und Wahrnehmung der Wirklichkeit und der physikalischen Eigenschaften in einer computergenerierten, interaktiven Umgebung.
Der Bauherr profitiert davon, dass VR eine realitätsnahe Begehung des Gebäudemodells bereits in der frühen Planungsphase möglich macht. Demnach eignen sich Tools wie VR-Brillen zur Entscheidungshilfe, denn die Vor- und Nachteile der einzelnen Szenarios können digital erprobt und erlebt werden.