New Work & Bürogestaltung: 5 aktuelle Trends

16.09.2020zur Übersicht

„New Work“ oder „Neues Arbeiten“ ist in den vergangenen Jahren zu einem echten Trendkonzept geworden. Der Begriff beschreibt den Wandel unserer Arbeitswelt, bedingt durch Globalisierung, Digitalisierung und die sich ändernden Anforderungen der Arbeitnehmer.

Dieser Paradigmenwechsel von klassischen Bürolandschaften zu „Lebensarbeitswelten“ findet in hohem Tempo statt. Die wirklich wichtigen Fragen, die nun gestellt werden müssen, sind: Wie wirken sich diese Entwicklungen auf die Gestaltung von modernen Büroräumen aus und wie schaffe ich es als Arbeitgeber, diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden?

 

Das Peneder Architekturteam verrät fünf Trends, wie sich unsere Bürowelten in Zeiten von „New Work“ verändern und Unternehmen sich schon jetzt für die Zukunft rüsten können – lassen Sie sich inspirieren!

1. Digital und ortsunabhängig

Neue Technologien ermöglichen zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten sowie Vernetzung über den gesamten Globus. Die konzentrierte Einzelarbeit am eigenen Schreibtisch ist bei weitem nicht mehr die einzige Form der Büroarbeit. In manchen Unternehmen verschwinden sogar fix zugeteilte Arbeitsplätze und weichen dem Konzept des Desk Sharings. Je nach Verfügbarkeit können freie Plätze oder Büros ausgewählt werden.

Um die globale Vernetzung zu ermöglichen, muss die technische Ausstattung am neuesten Stand sein: Modernste Konferenzraumtechnik und High-Speed-Internet sind in heutigen Büros Standard.

2. Intelligente Multi Space Umgebung

Den Wandel unserer Arbeitswelten liest das Architekturteam auch am Aufbruch traditioneller Büroraumformen ab. Stark im Trend liegen Großraumbüros, die nach der Idee des aktivitätsbasierten Arbeitens gestaltet sind.

Um der Komplexität des Arbeitsalltags gerecht zu werden, brauchen wir Büros, die den Wechsel zwischen Konzentrationsarbeit, Besprechungen, Gruppenarbeiten und informellem Austausch zulassen“, sind sich die Architekten einig.

Ein multifunktionales Raumdesign bietet solch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten mit Diskretionsbereichen, Besprechungsnischen, Denkerzellen und sogenannten „Think Tanks“, sodass sich die Mitarbeiter ihre Bereiche nach Arbeitssituation aussuchen können.

In Multi Space Büros gibt es weiterhin klassische Büromöbel, die aber ergänzt werden durch Lounge-Bereiche mit bequemen Sesseln und Sofas, Steharbeitsplätzen und kleinen Nischen, in denen man sich zurückziehen kann.

3. Corporate Interiors – Identität durch Innenarchitektur

Bei der Gestaltung moderner Büros wird zunehmend darauf geachtet, dem Unternehmen im Sinne seiner Corporate Architecture ein individuelles Gesicht zu verleihen. Darin erkennt das Architekturteam von Peneder einen deutlichen Trend:

Vorbei ist die Zeit der austauschbaren Grau-in-Grau-Lösungen und uniformen Arbeitsplätze. Gleichzeitig bietet eine ästhetisch und individuell gestaltete Arbeitsumgebung ein anregendes Umfeld, um Ideen zur Entfaltung zu bringen.“

4. Das Büro als „zweites Zuhause“ - die neue Qualität der Begegnung

Acht Stunden arbeiten und danach fängt das Leben an: Das war einmal. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen immer mehr. Diese Symbiose von Leben und Arbeiten zeigt sich auch an moderner Büroausstattung. So kann man beim Anblick manch zeitgemäßer Büros schwer urteilen, ob man in einer Firma, in einem schicken Restaurant oder womöglich in einem Wohnzimmer steht.

Gemeinschaftsbereiche, wie eine Terrasse, Kombizone oder Sitz-Lounge erzeugen eine lockere Arbeitsatmosphäre, wo informelle Zusammenkünfte möglich sind. Aber auch Spielräume mit Tischfußball, Boxsack oder Billard können die Innovationskraft unterstützen.

Der Mensch braucht soziale Reibung in einem kreativen Umfeld, um zwischendurch wieder einen klaren Kopf zu bekommen", fasst die Architekturmannschaft zusammen.  

Büro mit Blick ins Grüne bei Dr. Grandel

5. Verbindungen zur Natur

In der Raumgestaltung ist eine Sehnsucht nach Natur erkennbar, wie die Architekten erklären:

Bei unseren Projekten versuchen wir stets möglichst viele Sichtverbindungen nach außen zu schaffen. Fensterflächen, Terrassen oder Balkone, die einen Außenbezug ermöglichen, wirken als ‚Antenne nach außen‘ und haben einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden.“

In der Innenarchitektur nehmen die Experten einen Trend in Richtung Verwendung natürlicher Materialien wahr. Das zeigt sich am häufigen Einsatz von Holz, Leder, Filz oder Wolle. Aber auch natürliche Farbtöne wie weiß, schwarz, braun oder grün spiegeln diese Entwicklung wider. Ursprünglichkeit und Echtheit werden wieder groß geschrieben.

Arbeiten mit Blick ins Grüne beim Gaplast-Firmensitz (oben) wie auch beim Neubau für den Kosmetikhersteller Dr. Grandel (rechts).